Nach einer Sonnenuntergangswanderung aus dem Osttiroler Bilderbuch, folgte am 21. August 2018 eine wunderschöne Tour auf den Kärntner Falkert. Und zwar mit Start um 4 Uhr morgens, um den Sonnenaufgang am Gipfel zu beobachten. Eine ungewöhnliche Zeit zum Wandern, aber ihr werdet sehen: eine lohnenswerte!
Der Start lag beim Nocksport Huber Parkplatz – das einzige Sportgeschäft am Fuße des Falkert. Dort trafen wir uns mit Biosphärenpark Ranger Jonathan, der uns und ein paar andere Nachteulen nach oben begleitete. Mit Stirnlampen machten wir uns auf den Weg über die Hundsfeldscharte auf den Gipfel. Ein angenehmer Aufstieg über die Almböden der Nockberge. Hier ist es auch in der Dunkelheit gut zu Gehen – keine Absturzgefahr, keine Steige oder Gestein, das man leicht übersehen kann im Lichtkegel der Lampe.
Gipfelsieg um 5:30 Uhr morgens
Zwar etwas müde, aber mit voller Vorfreude standen wir um halb 6 Uhr in der Früh am Gipfel des Falkert und warteten erstmal. Die Sonne ließ sich noch etwas Zeit. Ein leichter, aber kühler Wind ging. Wolken waren keine zu sehen. Der perfekte Sonnenaufgang konnte kommen!
Während wir warteten erklärte uns Jonathan alles mögliche über Flora, Fauna und Geschichte des Biosphärenpark Nockberge. Wusstet ihr, dass er echte Speick nur dort wächst? Er ist streng geschützt und darf nur von zwei Betrieben in der Region geerntet werden. Der Speick wird auch heute noch für die Seifenproduktion verwendet.
Da ist sie, die wärmende Kraft
Der Horizont färbte sich langsam in verschiedene Rottöne. Und dann tauchte sie auf: Um kurz nach 6 Uhr wurde eine wunderschöne, rot-orange Kugel sichtbar! Wir beobachteten ein geniales Farbspektakel bei besten Bedingungen. Kein Nebel, keine Wolken – nichts schränkte die Sicht ein. Handys und Kameras wurden gezückt. Die Gruppe versuchte das Naturschauspiel festzuhalten. Doch die angenehme Wärme, die die Sonne mit sich bringt, kriegt man nicht auf Speicherkarten.
Abstieg über die Falkertscharte und das Sonntagstal
Früh morgens wanderten wir dann wieder bergab über einen kurzen Steig und dann weiter über einen gut gewarteten, breiten Wanderweg. Kühe, Insekten und Murmeltiere waren auch schon wach. Die Geräuschkulisse nahm zu. Es ist wirklich ein tolles Erlebnis, die Natur beim Aufwachen zu erleben.
Das Sonntagstal macht seinem Namen alle Ehre. Wir sind froh, dass wir bei Tageslicht durchgegangen sind, denn die Landschaft ist einfach nur schön. Immer wieder hörten und sahen wir Murmeltiere, Jonathan erklärte die Pflanzenwelt um uns herum und bald sahen wir auch schon den Ausgangspunkt: den Falkertsee. Vor ein paar Stunden sind wir zwar dort losgegangen, gesehen haben wir ihn da aber noch nicht.
Ein perfekter Abschluss auf Heidis Alm
Die echte Heidi ist nämlich hier zuhause, hat man uns gesagt! Der Hunger war nach diesem Sonnenaufgangserlebnis schon recht groß. Ein Glück, dass das Angebot des Biosphärenparks nichts zu wünschen übrig lässt. Im Heidi Hotel erwartete uns schon ein Frühstück mit Blick auf den Falkertsee. Besser geht’s kaum! Als die anderen Bergfexe sich gerade auf den Weg nach oben machten, waren wir schon wieder fertig. Und glücklich!